Mein Weg in die Politik
Mit 15 Jahren war es so langsam an der Zeit für mich, sich für eine Berufsausbildung zu entscheiden. Das Ende der Realschule rückte in großen Schritten näher - ein Studium stand nie zur Debatte. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie und war ehrlich gesagt auch ganz froh, endlich mit der Schule fertig zu sein. Doch keine Ausbildung sprach mich so recht an. Fest stand für mich, dass ich eine sinnhafte Tätigkeit ausüben wollte. Ich wollte meine Arbeitskraft für "das Richtige" einsetzen. Doch was ist "das Richtige"? Diese Entscheidung fiel mir schwer. Auf einer Ausbildungsmesse im STADEUM stieß ich schließlich auf den Stand der Bundeswehr, der meinen Blick auf diese Entscheidung um 180 Grad wendete:
Konnte ich auch nicht entscheiden, was "das Richtige" ist in der Welt, so konnte ich doch sehr schnell erkennen, was eindeutig falsch ist. Und die Bundeswehr führte mir schlagartik vor Augen, was das Falscheste auf der Welt ist, was ich mir vostellen kann: Menn Menschen durch Krieg und Terror getötet werden. Wenn Frieden und Freiheit in Gefahr sind.
So fasste ich den Entschluss, Soldat zu werden, um mit meinem Beruf Falsches zu verhindern und füllte bereits mit 15 Jahren meine Bewerbung als Soldat aus.
Da ich jedoch erst mit 17 Jahren zur Bundeswehr konnte, musste ich ein Jahr überbrücken. Auf Anraten meiner Lehrer, entschied ich mich, die Höhere Handelsschule zu besuchen.
Dieses Jahr war prägend für mich. Ich lernte meine Stärken kennen. Ich erkannte, dass der Beruf des Soldaten mich zwar von der Sinnhaftigkeit her voll erfüllt, ich jedoch meine Stärken - welche eher im Kaufmännischen liegen - nicht optimal einsetzen könnte.
Aber ich wollte meine Stärken einsetzen.
Zugleich gewann ich die Erkenntnis, dass es ja nicht einmal sicher war, dass ich als Soldat jemals in einen Einsatz gehen dürfte - geschweige denn, den Frieden und die Freiheit aktiv verteidigen. Vielleicht würde ich niemals aktiv etwas bewirken.
Aber ich wollte sicher sein, aktiv etwas zu bewirken.
Mich überkam außerdem die Erkenntnis, dass Krieg nur die Spitze des Eisbergs des Falschen ist und es noch vieles Weiteres zu verhindern galt: Zum Beispiel inländischer Terror, Kriminalität, Links- und Rechtsextremismus oder Armut.
Ich wollte auch all das verhindern!
Hinzu kam eine Diskussion mit einem eher Linken auf einer Feierlichkeit, mit dem ich eine Diskussion über den Beruf des Soldaten führte. Wir diskutierten, welche Handlungen als Soldat richtig oder falsch seien. Inhaltlich wurden wir uns nicht einig - in einer Sache hatte er jedoch recht: Die grundsätzlichen Entscheidungen, wie Bundeswehreinsätze, würde ich nie selbst treffen. Das tun Politiker. Als Soldat hätte ich einen Befehl auszuführen.
Aber ich wollte entscheiden.
So entschloss ich mich nur wenige Tage später, einen kaufmännischen Beruf in der freien Wirtschaft zu erlernen und in eine Partei einzutreten.
CDU
Ich stand nun vor der Frage, in welche Partei ich eintreten soll und war dahingehend nicht familiär vorgeprägt. So schaute ich mir online tatsächlich jede damals relevante Partei an: Von der Linkspartei bis hin zur AFD. Am Ende war es ein Ausschlussverfahren.
Die Erkenntnis, dass ich mir selbst nicht anmaße, zu wissen, was "das Richtige" ist, aber was eindeutig falsch ist, leitete mich auch bei dieser Entscheidung.
Das gesamte linke Lager - also Die Linke, Bündnis90/Die Grünen und auch die SPD meinten alle, zu wissen, was richtig ist. Und das waren insbesondere Themen, die ich als wirklich niedrige Prioritäten gegenüber anderen Themen wahrnahm. Die Verhinderung von Falschem als Grundlage dafür, zu überlegen, was richtig ist, fiel hinten runter. Ich hatte nach dem Lesen der Parteiprogramme außerdem das Gefühl, dass diese Parteien alle zu "nett" sind, um die Sicherheit unsere Landes zu verteidigen, dass sie aus einer "Opferrolle" heraus denken, neidisch sind auf erfolgreiche Menschen und Arbeit und Leistung vollkommen ablehnen. Deren vermeintlich richtige Themen lösten bei mir Kopfschütteln und Sorge aus. Ich wusste, dass diese Parteien auf jeden Fall die falsche politische Richtung waren.
Die AFD war zu diesem Zeitpunkt noch eine nahezu rein europakritische Partei. Diese Europafeindlichkeit ist bis heute geblieben oder sogar noch stärker geworden. Auch wenn ich mit der Entwicklung der EU gerade in Bezug auf Bürokratie oft unzufrieden bin, bin ich doch glühender Europäer. Was ich auf keinen Fall möchte, ist doch, dass wir in Deutschland noch mehr als ohnehin zum Spielball der Großmächte unserer Welt werden. Auch diesen Ansatz konnte ich also schnell als falsche politische Richtung identifizieren.
An der FDP gefiel mir der klare Fokus auf die Freiheit. Die Verhinderung von Falschem fand jedoch zum einen mit stark ausgeprägtem Fokus auf die Wirtsschft statt und zum anderen sehr ich-bezogen. Es ging mir in dem Programm zu sehr darum, dass der einzelne immer mehr Geld und Freiheit haben soll. Deutschland, das Volk als Gemeinschaft, Heimat, Sicherheit und Werte spielten als Schützenswertes eine untergeordnete Rolle.
Diese Themen fand ich wiederum in der CDU. Die CDU habe ich als DIE Partei wahrgenommen, in der alle Menschen ein zu Hause finden können, die eben nicht links wählen. In der der Fokus auf unseren Grundbedürfnissen liegt. Darauf, zuerst zu verhindern, was falsch ist. Vorhandenes zu beschützen, bevor über neues, Richtiges nachgedacht wird. Und zwar in Bezug auf das Volk als Ganzes, als Gemeinschaft, als Deutschland. Deutschland steht im Mittelpunkt. Und ich habe die Partei immer als eine Partei wahrgenommen, die zu einer gewissen "Härte" fähig ist. Die bereit ist, auch einmal schwierige Entscheidungen zu treffen, um die Sicherheit und Freiheit des Landes wirklich zu gewährleisten und Krisen zu lösen. Die aus einem Patriotismus heraus arbeitet - und zwar einem europäischen Patriotismus, einem weltoffenen Patriotismus, einem demokratischen Patriotismus.
Also wurde ich Mitglied der "Unionsfamilie".
Konservativ
Als ich in die Politik kam, hätte ich mich nie selbst als konservativ bezeichnet. Damals kannte ich den Begriff noch nicht einmal richtig. Dem Internet, einem Großteil der Medien und anderen Parteien zufolge, stünde der Begriff für eine politische Ausrichtung, die "rückwärtsgewandt" sei, sich frühere Zeiten zurückwünsche und sich gegen Fortschritt richte. Erst im Laufe der Jahre verstand ich, dass dies eine bewusst negative Darstellung des politisch linken Spektrums ist und der Begriff "konservativ" meinen Beweggrund, in die CDU einzutreten, genau beschreibt!
Das Wort "konservativ" leitet sich vom lateinischen "conservare" ab und bedeutet soviel wie "erhalten" oder "bewahren".
Es bedeutet, dass man eben nicht die eine, vemeintlich richtige Politik verfolgt, sondern zunächst einmal Bestehendes bewart. Es beschützt! Falsches verhindert! Deshalb wird Konservativen oft vorgeforfen, sie würden Verhinderer sein! Ich sage: Das stimmt! Und das ist gut so! Ich denke sogar, die Politik sollte ihre Kraft und auch ihr Geld wieder mehr für die Grundbedürfnisse unserer Gesellschaft einsetzen, bevor sie sich neuen, optionalen Ideen widmet! Wir müssen die Versorgung unserer Gesellschaft, die innere und äußere Sicherheit unsere Landes, das Funktionieren unseren Staates oder auch die Mobilität und den Rechtsstaat bewahren und beschützen, bevor wir über die nächsten Ideen sprechen!
Und wenn wir wollen, dass unsere neuen Ideen auch in Zukunft - noch in Generationen Bestand haben - müssen auch wir heute die Errungenschaften unserer Eltern und Großeltern schützen. Ohne Vergangenheit keine Zukunft! SO steht der Konswervative an der Spitze des Fortschritts. Ohne das, wird jede vemeintliche richtige Idee in sich zusammenfallen.
Also ja: Ich bin konservativ.